Das Projekt

In dem BMBF-Forschungsprojekt TrinkXtrem kooperieren Wasserversorgungsunternehmen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit Forschungseinrichtungen, um das Management der Trinkwasserversorgung in Deutschland an klimatische Extremereignisse wie Dürren oder Starkregen anzupassen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundiert und vorausschauend auf hydrologische Sondersituationen zu reagieren. Entwickelt werden Vorsorgekonzepte sowie methodische und digitale Werkzeuge. Deren exemplarische Umsetzung erfolgt anschließend in repräsentativen Modellregionen. Das Projektkonsortium besteht aus zehn Partnern und fünf assoziierten Partnern.


Aktuelle Meldungen zum Projekt >

>> Videoserie TrinkXtrem

Die TrinkXtrem-Videoserie zeigt, welche Herausforderungen mit Extremereignissen verbunden sind und wie innovative Lösungen für die Trinkwasserversorgung im Projekt erarbeitet werden.


Video 1: Menge und Qualität verändern sich - aber wie?

Hoher Praxisbezug 

Durch die am Projekt beteiligten Wasserversorgungsunternehmen als Projektpartner und als assoziierte Partner wird die Trinkwasserversorgung von etwa 10 % der Bevölkerung Deutschlands sichergestellt. 

Regionale Verankerung

Die Umsetzung der Ergebnisse erfolgt an regionalen Best-Practice-Standorten der Projektpartner im Süden, Norden, Osten und Westen der Bundesrepublik Deutschland.

Versorgungssicherheit

Die Umsetzung der Anpassungsmaßnahmen erhöht die Sicherheit der Versorgung unter Extrembedingungen und vermeidet wirtschaftliche Schäden.

Softwarebasierte Tools

Die Entwicklung von zwei softwarebasierten Managementtools erlaubt den Wasserversorgern, Extremsituationen künftig besser zu beherrschen. Rohwasserressourcen lassen sich in Extremsituationen optimal bewirtschaften. Anlagenbezogene Schwachstellen werden identifiziert oder ganz behoben. 

Risikomanagement

Erstmalig für die Trinkwasserversorgung erfolgt die Anpassung eines bestehenden Risikomanagementsystems an Extremereignisse.

Dynamische Preismodelle

Das Projekt schafft Voraussetzungen für den Einsatz  dynamischer Preismodelle. Dies ermöglicht Anreize zur zeitlichen Verlagerung der Wassernachfrage in Extremsituationen. Dazu werden Prognosemodelle basierend auf Methoden der künstlichen Intelligenz eingesetzt. 

Wasseranalytik

Mit Hilfe von Data Mining an historischen Analysedaten werden die Auswirkungen von Extremereignissen auf die Rohwasserbeschaffenheit erfasst. Weitere Untersuchungen konzentrieren sich auf die wirkungsbezogene Analytik, um die toxikologische Belastung zu bewerten. Stresstests zur Simulation der Wirksamkeit der Wasseraufbereitung sind geplant.

Regeln und Normen

Die Ergebnisse aus TrinkXtrem schaffen die wissenschaftlichen Voraussetzungen für künftige Aktualisierungen bei Regelsetzung und Normung bei Risikomanagementsystemen für die Trinkwasserversorgung beim Bewältigen von Extremsituationen.

Die Arbeitsfelder

Bisher stand der deutschen Wasserversorgung ein ausreichendes Wasserdargebot zur Verfügung, sodass die Praxis von einem gleichbleibenden Betrieb der Anlagen geprägt war. Längere Trockenperioden und Starkregenereignisse wie in den vergangenen Jahren stellen die deutsche Trinkwasserversorgung zunehmend vor neue Herausforderungen. Durch den regionalen Charakter der deutschen Wasserbranche wirken sich klimabedingte hydrologische Extremwetterereignisse auf die einzelnen Rohwasserressourcen unterschiedlich aus. Dies betrifft ebenfalls die unterschiedlich organisierten Versorgungsgebietsstrukturen. Häufiger auftretende Extremereignisse zwingen dazu, lokal angepasste Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

 

Das neue Forschungsprojekt setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz und konzentriert sich auf vier Themenfelder:

 

  • Themenfeld Wasserressourcen untersucht quantitative und qualitative Auswirkungen von Extremereignissen auf die Rohwasserressourcen der Wasserwerke.
  • Themenfeld Betrieb bearbeitet Fragestellungen zum Betrieb der Rohwasserfassungs-, der Aufbereitungs- und Verteilungsanlagen.
  • Themenfeld Wasserbedarf befasst sich mit der Wasserbedarfserfassung und dessen Prognose.
  • Themenfeld Neue Konzepte entwickelt neue Konzepte zum Preismanagement, Risikomanagement sowie zur Notfallvorsorge.

Die Partner

Die Projektakteure bringen die Perspektiven unterschiedlicher Sektoren der Wasserbranche ein. Partner aus der öffentlichen Wasserversorgung sind die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, die Harzwasserwerke GmbH, die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH und der Zweckverband Landeswasserversorgung. Partner aus kleinen und mittleren Unternehmen sind die Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH und die MOcons GmbH & Co. KG. Partner aus Forschung und Bildung sind das Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH, die Technische Universität Clausthal, das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser und die Universität Stuttgart. Beteiligt sind zudem Einrichtungen des Bundes und der Länder wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.

sowie als assoziierte Partner:



Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „TrinkXtrem“ zur Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA). TrinkXtrem (Förderkennzeichen 02WEE1625 A-J) erhält Mittel des BMBF in Höhe von ca. 2,7 Mio. Euro. Zusätzlich steuern die beteiligten Unternehmen aus Wasserversorgung und Mittelstand rund 20 % der Gesamtkosten an Eigenleistung bei. Projektlaufzeit ist von Februar 2022 bis Januar 2025.

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